Cloud im Selbstbau 18. März 2013 von

Owncloud bringt Virenscanner und Volltextsuche für die eigene Datenwolke

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Die Open-Source-Software Owncloud wird um neue Funktionen erweitert. Das Projekt soll eine Alternative zu den großen Cloud-Anbietern liefern. Der Nutzer organisiert und verwaltet den Speicherplatz selbst.

Die Owncloud-Software zum Betrieb einer privaten Cloud entwickelt sich. In der vergangene Woche vorgestellten Version 5 kommen eine Reihe von Funktionen hinzu. So kann der Nutzer seine Inhalte mit einer Volltext-Suche durchforsten und versehentlich gelöschte Dateien wieder herstellen. Die Benutzeroberfläche soll nun einfacher und schneller zu bedienen sein. Ein Virenscanner überprüft automatisch alle hoch geladenen Dateien.

Hinter Owncloud steht der Gedanke, dass der Nutzer  bei Cloud-Anwendungen auf eigenen Speicherplatz zurückgreift – etwa auf selbst gemietete Serverkapazitäten oder die Festplatte auf dem Heimrechner, der permanent online ist. Damit soll der Nutzer die volle Kontrolle über seine Dateien behalten, zum Beispiel über Texte, Musik, Fotos, Filme, Kalender und Adressbücher. Auch über mobile Endgeräte wie Smartphones lässt sich auf die Verzeichnisse in der eigenen Datenwolke zugreifen. Eine Weboberfläche ermöglicht das direkte  Abspielen und Darstellen von Medieninhalten. Owncloud funktioniert unabhängig vom genutzten Betriebssystem.

Die  sogenannte Community-Version der Software ist für den privaten Endanwender gratis. Ging es den Machern zunächst darum, eine freie Alternative zu kommerziellen Angeboten zu schaffen, arbeitet Owncloud inzwischen auch an Bezahl-Versionen, die sich an Unternehmen richten.

Branche arbeitet an der Datensicherheit

Indem Owncloud auf die Datenspeicher der Anwender setzt, begegnet das Unternehmen zentralen Bedenken gegen das Cloud-Computing. Die selbstgebaute Cloud soll zum Beispiel verhindern, in eine allzu große Abhängigkeit großer Anbieter zu geraten (Lock-in-Effekt).Viele Privatnutzer und Unternehmen sorgen sich zudem um die Sicherheit ihrer sensiblen Daten, wenn sie auf fremden Servern lagern. So könnten die Daten zum einen in fremde Hände geraten, zum anderen vorübergehend oder dauerhaft verloren gehen, etwa wenn Rechenzentren ausfallen.

Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für sichere Informationstechnologie vom Mai 2012 attestierte allen geprüften Cloud-Speicherdiensten Mängel bei der Datensicherheit. Der eigene Speicherplatz ist hier nur ein Ansatz. Zahlreiche Unternehmen und Projekte arbeiten an Cloud-Lösungen, die das Vertrauen der Nutzer erhöhen sollen, darunter die staatlich geförderten Programme  „Trusted Cloud” und „Trustworthy Clouds”.

 

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